Die Paradies-Pyramide bei Heilbronn
Dieses Monument ist nahezu einmalig in seiner Größe, wie man sich durch Blick auf die Karte leicht überzeugen kann. Die Bezeichnung Pyramide ist von daher selbstverständlich. Ein ähnlich großes Bauwerk, flächenmäßig aber kleiner, ist der Bärenstein bei Horn/Bad-Meinberg.
Man findet sie oberhalb der Waldsteige an der Kreisstraße von Heilbronn nach Donnbronn gegenüber dem Jägerhaus. Flurnamen rund um dieses jetzige Naturschutzgebiet erinnern an ihre vergessene Identität: Heidenacker im Norden, Heidenweg im Süden und Paradies im Osten.
Allein ihre Vorderseite hat schon eine gewundene Länge von etwa 400 m (Zum Vergleich die Cheopspyramide mit einer Seitenlänge von rund 231 m). Von der Nord- bis zur Südspitze beträgt ihre Ausdehnung ca. 470 m.
Tatsächlich handelt es sich um ein einziges Bauwerk, das den sog. Steinbruch fast vollständig ausfüllt. Lediglich schmale Zufahrtswege an beiden Seiten führen um ihn herum. Historisch gilt dieser Steinbruch als der größte Württembergs, was flächenmäßig sicher zutrifft. Doch das tatsächliche Abbaugebiet befindet sich auf der Rückseite des Cairns, und das ist im Verhältnis zur Gesamtfläche des angeblichen Steinbruchs recht klein. Dort fanden die Steinbrecher den besten und solidesten Schilfsandstein, der bis nach Holland verkauft wurde.
Man erkennt ganz klar, dass hier die rückwärtige Felswand eines Berg-Cairn-Monuments aus kommerziellen Gründen zum Steinbruch erweitert wurde, ein Vorgang, der genauso in der ältesten Zeichnung eines Steinbruchs zum Bau eines mittelalterlichen Klosters dargestellt wird (siehe Artikel Felsnekropolen). Der Ursprung des Bauwerks aber liegt in grauer Vorzeit.