Die Kruschhälden von Sulzfeld

Etwa 2 km Luftlinie östlich der Gemeinde Sulzfeld in Baden liegen diese herausragenden Bauwerke auf zwei Bergköpfen des sogenannten Kruschhälder Gebirges im Steingrubenwald. Beim „Jägersitz“, dem dreieckigen Monument im Nordosten, handelt sich um eine der größten Stufenpyramiden dieses Typs.

Tatsächlich bildet der „Jägersitz“ nur einen Eckpunkt in einem dreieckig in die Landschaft konfigurierten Ensemble mit zwei weiteren Berg-Cairns, dem Cairn im Buchenbuckel und einem weiteren am Kohlbrunnen. Das Dreieck ist gleichseitig und hat eine Seitenlänge von rund 1000 x 875 x 750 m. Alle drei Cairns sind in Sichtweite. Der Kohlbrunnen-Cairn liegt an der Quelle des Kohlbachs zwischen den zwei Bergköpfen. Der Bach fließt durch das Tal, das die beiden anderen Cairns auf den benachbarten Bergköpfen trennt.

Heiliger See

Ursprünglich wurde der Kohlbach genau in der Mitte zwischen den beiden großen Cairns zu einem See aufgestaut. Der Damm ist noch erhalten. Westlich der Kruschhälde quert dieser Damm das Tal des Kohlbachs, der offenbar früher einmal hier einen See bildete, heute jedoch zu einem sumpfigen Gelände verkommen ist.

Prägnant sind die Formen der großen Cairns. Während die Kruschhälde Dreieckform hat und damit eine Vulva symbolisieren dürfte, hat der Buchenbuckel-Cairn die Form eines langen Rechtecks, also eines Phallus. Der Umriss zeigt auch das Skrotum in aller Deutlichkeit. Der Kohlbrunnen-Cairn ragt mit drei weniger hohen, auf den Hang gesetzte Ecken auf, die wie Zinnen einer Festung wirken. Wenn wir annehmen, dass dieser Cairn ein Kind repräsentieren soll, hätten wir insgesamt die Symbolik der Generationenfolge vor uns. Ein „Kindlesbrunnen“ befindet sich auch neben einem Berg-Cairn im Hang des Michelsbergs bei Untergrombach/Bruchsal, der Berg, der einer ganzen Steinzeit-Kultur ihren Namen gab. Solche in die Landschaft geprägten Symboliken sind uns auch von den Indianern Nordamerikas und ihren monumentalen Erdhügeln und Erdpyramiden bekannt, womit sich ein weiterer Aspekt in einem bis jetzt schon unüberschaubar großen Forschungsfeld aufgetan hat. Die materiellen Zeugnisse unserer eigenen Hochkultur sind einfach überwältigend.

Einen weiterer Aspekt bietet die Schanze am Waldrand oberhalb der drei Cairns, ein lang gezogenes Wall-Graben-System auf dem Altenberg am Rand des Hardtwalds. Der Begriff Altenberg oder Altenburg erscheint öfters im Zusammenhang mit keltischen Oppida. Wir müssen deshalb annehmen, dass auch auf dieser Hochfläche eines angesiedelt war.