Der Bärenstein bei Horn-Bad Meinberg

Das wohl höchste und flächenmäßig fast größte Monument der Megalithepoche Alteuropas dürfte man in direkter Nachbarschaft der Externsteine suchen.

Die Länge der Felswand, welche die Stufenpyramide in ihrer ganzen Ausdehnung flankiert, beträgt etwa 440 m. Das Bauwerk hat 5 Stufen, die sich über mehr als 30 m erheben. Es wird durch tiefe Einschnitte gegliedert, die einzelne, hoch aufragende Hügel entstehen lassen. Man darf diese wohl als Satellitengräber ansprechen.

Die östliche Front oberhalb des Schliepsteinwegs wird durch markante Einschnitte und Vorsprünge geprägt, die wie Zinnen einer Burg wirken. Hier, unter meterhohen Verschüttungen, könnten sich die Eingänge zu vermuteten Ganggräbern befinden. Weitere Grabkammern sind unterhalb der zahlreichen Einbrüche zu vermuten, welche die ganze Kuppe und Stufen überziehen. Auf der Karte ist nur die markanteste Serie von Einbrüchen dargestellt, die auf einen Ellbogen-förmigen Gang schließen lassen.

Auffällig ist ein Weg in der Südwest-Böschung, der auf etwa halber Höhe verläuft und abrupt endet. Genau gegenüber ragt ein seltsamer, Flugschanzen-artiger Vorsprung aus der Felswand, den man als Kanzel bezeichnen könnte. Wenn es hier einen Zugang ins Bauwerk gab, dann führte er zu eingebrochenen Kammern, denn die Elfenwiese unmittelbar auf der Kuppe darüber war ursprünglich ein Kraterfeld, das erst vor wenigen Jahrzehnten eingeebnet wurde.

Die Nordseite weist die auffälligsten Strukturen auf. Hier auf dem Hang des natürlichen Berges erkennt man drei bzw. vier Einschnitte in die Front des Bauwerks, der Zugang zu zwei unmittelbar nebeneinander liegenden vmtl. Portalen wird durch einen hohen, aber durchbrochenen Wall geschlossen. Auch der Einschnitt im östlichen Teil ist nur erreichbar, wenn man einen teils eingestürzten Wall übersteigt. Hier sind die Erfolg versprechenden Ansätze für zukünftige Grabungen.

Die Skizze ist sehr vereinfacht und gibt die genauen Größenverhältnisse nur annähernd wieder. Eine topographische Vermessung in diesem dicht bewachsenen Areal ist sehr schwierig, wie auch ein geschichtlich engagierter Geometer vor Ort einräumen musste.